Achtsamkeit im Alltag

Hey ihr Lieben! Heute geht es um ein Thema, dass mir besonders in der letzten Zeit sehr wichtig geworden ist. Es geht um eine Art der Selbstfürsorge, nämlich Achtsamkeit.

Mir ist immer wieder aufgefallen, dass ich in meinem Alltag oft mit meinen Gedanken nicht im Hier und Jetzt bin. Ich schlage mich vielmehr mit Dingen rum, die in der Vergangenheit liegen oder zerbreche mir den Kopf über zukünftige Szenarien. Natürlich ist dies nicht ganz unvermeidbar und teilweise auch sehr wichtig. Aus der Vergangenheit kann ich etwas lernen, sodass es für mich wichtig ist, sie zu reflektieren. Und wichtige Dinge muss ich planen, sodass ich diesbezüglich auch mal in die Zukunft schauen muss. Allerdings gibt es Momente, in denen all das nicht so eine wichtige Rolle spielen sollte. Beispielsweise bei Verabredungen mit Freunden oder wenn ich etwas Schönes für mich mache. Dann möchte ich die Momente genießen, mich nicht in meinen Gedanken mit etwas Anderem beschäftigen und dadurch unaufmerksam oder gestresst sein.

Dass es nicht ganz so einfach ist, im Hier und Jetzt zu leben, geht vielleicht auch einigen von euch so. Allerdings tut der Stress, den man oft hat, absolut nicht gut. Stress bedeutet für den Körper, im Kampfmodus zu sein, auf der Flucht. Es raubt unglaublich viel Energie und Kraft. Die Energie und Kraft, die man für andere Sachen viel besser benötigen kann.

Um diesem Stress entgegenzuwirken und zu üben, im Hier und Jetzt zu leben, habe ich mich in den letzten Wochen viel mit dem Thema Achtsamkeit im Alltag auseinandergesetzt. Zu dem Thema gibt es eine ganze Menge zu sagen, sodass ein Blogbeitrag eigentlich gar nicht ausreicht. Deswegen möchte ich mich in diesem Post auf das beschränken, was mir bei meiner Recherche und beim Praktizieren nachhaltig im Kopf geblieben ist und mir persönlich weitergeholfen hat.

Was ist Achtsamkeit überhaupt?

Zunächst einmal ist es meiner Meinung nach total wichtig, zu wissen, was Achtsamkeit überhaupt ist, damit man diese richtig praktizieren kann. Achtsamkeit ist nämlich, wie man vielleicht annehmen könnte, kein Gefühl, welches man mit der Zeit bekommt. Achtsamkeit ist vielmehr eine Fähigkeit und eine Einstellung, die man sich aneignen kann.

Es ist allerdings keinesfalls so, dass man einmal sagt: „Ich bin jetzt achtsamer“ und das war es. Achtsamkeit muss man üben, es geht nicht von heute auf morgen. Man braucht ein wenig Geduld und muss verschiedene Übungen stetig wiederholen. Dabei sagt einem die eine vielleicht gar nicht zu, andere dafür umso mehr.

Und ich weiß auch, dass es ein bisschen schwierig sein mag, in das Thema der Achtsamkeit hereinzufinden. Am Anfang mag einem der Gedanke kommen, dass dies vielleicht ein bisschen esoterischer Quatsch oder sowas ist. Ich muss zugeben: ich war auch skeptisch. Aber nachdem ich nur ein wenig darüber gelesen und gehört hatte, war ich wirklich sehr positiv überrascht und mir sicher, dass ich daraus viel lernen kann.

Bewusstsein schaffen & Stress erkennen

Ganz besonders wichtig ist es, am Anfang überhaupt zu erkennen, dass man sich oft nicht im Hier und Jetzt, sondern vielmehr in seinem eigenen „Autopiloten“ befindet. Vielleicht liest du diesen Beitrag ja, weil du dich selbst schon damit beschäftigst oder das Gefühl hast, dass dich das Thema auch betrifft. Wenn du das erkannt hast, ist das schonmal der erste wichtige Schritt.

Weiterhin sollte man sich aber auch fragen, in welchen alltäglichen Situationen man sich in seinem „Autopiloten“ befindet. Der „Autopilot“ ist ein Modus, indem man Dinge nicht bewusst wahrnimmt, vielmehr einen Tunnelblick hat. Links und rechts blendet man aus, man denkt über Vorgänge und seine Handlungen gar nicht richtig nach. Mir hat es geholfen, mich mal ein paar Tage ganz bewusst zu beobachten, um genau herauszufinden, welche typischen Situationen dies sind.

Dabei ist mir beispielsweise aufgefallen, dass meine Tollpatschigkeit damit zusammenhängt. Und auch wenn ich spazieren (oder mit anderen Menschen unterwegs) bin, rase ich oft einfach los und merke dabei gar nicht, dass ich super schnell gehe und meine Mitmenschen gar nicht mehr da sind. Ich befinde mich eben in meinem „Autopiloten“, mit meinen Gedanken noch oder schon ganz woanders.

Ein weiterer Aspekt ist, dass man sich darüber bewusst wird, wann genau man sich gestresst fühlt. Denn nur dann kann man in diesen Situationen auch das Bewusstsein dafür schaffen und lernen, etwas dagegen zu unternehmen.

Um Stress zu erkennen, kannst du dir selbst mal die Frage stellen, wann genau du gestresst bist und wie sich Stress bemerkbar macht. Er kann zum Beispiel in bestimmten, immer wiederkehrenden Situationen auftauchen, durch bestimmte Menschen oder Themen, über die man spricht, ausgelöst werden. Er kann sich auch körperlich zum Beispiel anhand einer Haltung, die du einnimmst, bemerkbar machen. Oder aber psychisch. Wann Stress entsteht und wie er sich bemerkbar macht, ist bei jedem Menschen ganz individuell. Auch dafür habe ich mir mal ein paar Tage Zeit genommen und mich bewusst beobachtet.

Innere Haltung

Wesentlich war für mich weiterhin, zu erkennen, dass mein Stress auch viel mit meiner inneren Haltung zu tun hat. Meistens ist der Stress, den ich mir mache nämlich nur selbst gemachter Stress. Er wird durch meine Gedanken und nicht durch eine Situation ausgelöst. Die Situation allein führt nur dazu, dass ich mir die stressigen Gedanken mache.

Vielleicht kennt ihr das ja von euch selbst. Es steht irgendein Termin oder ein Gespräch an, vor dem ihr Angst habt oder euch unangenehm ist – kein reines Vergnügen. Und dann reimt man sich Dinge in die Zukunft. Man denkt, dass es schrecklich laufen könnte, malt sich furchtbare Szenarien aus. Ohne aber zu wissen, was wirklich passiert oder wie eine andere Person reagieren wird.

Wenn man sich dies klar macht, verschafft man sich die Möglichkeit, anders zu denken. Man kann seine negativen Gedanken umpolen auf positive Gedanken. Auch wenn man dies in dem Moment nicht so fühlt: es hilft trotzdem.

Und das ist nicht nur hilfreich, wenn bestimmte Ereignisse anstehen. Wenn die innere Haltung, die Gedanken die man hat, generell positiv sind, dann empfindet man sein Leben insgesamt auch positiver. Unser Gehirn kann nämlich nur ganz schwer zwischen Vorstellung und Realität unterscheiden. Das heißt, wenn wir immer nur negativ denken, dann machen wir uns dies zu unserer eigenen Realität bzw. unser Gehirn. Genauso auch andersherum.

Innehalten & akzeptieren

Innehalten und akzeptieren lernen sind für mich auch zwei grundlegende Bausteine auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit im Alltag. Manche Situationen, Gedanken und insbesondere Gefühle lassen sich auch nicht einfach ändern. Mit manchen Sachen muss man leben. Durch manche Situationen muss man durch. Gedanken und Gefühle sind nunmal da.

Wenn ich merke, dass ich mir wieder zu viele Gedanken mache und mir den Kopf wieder über etwas zerbreche, halte ich zunächst einmal inne. Ich beobachte meine Gedanken und Gefühle. Damit schaffe ich eine Distanz zu dem Chaos in meinem Kopf, schaffe Klarheit. Dadurch habe ich dann die Möglichkeit, mich darauf zu besinnen, wie ich weiter vorgehen möchte. Ich kann mir überlegen, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt, als mir die ganze Zeit Gedanken zu machen. Ob es andere Szenarien gibt als die, die ich mir ausmale. Ob ich eine Situation nicht auch aus einer anderen (positiveren) Perspektive betrachten kann.

Wenn ich auch dabei zu keinem Erfolg komme, dann kann ich mich aber auch bewusst dazu entscheiden, zu akzeptieren, was gerade ist. Und trotzdem weiter machen. Das alles zu akzeptieren, schafft einen großen Handlungsspielraum. Wenn du akzeptierst, dann brauchst du dir im nächsten Moment nämlich nicht darüber den Kopf zu zerbrechen, wie du eine Situation ändern kannst. Du steckst nicht im Kampf gegen deine eigenen Gedanken und Gefühle. Du nimmst sie an, kannst dich dabei gleichzeitig auf andere Dinge konzentrieren und mit deiner Arbeit oder anderen Dingen, die du machen möchtest, beschäftigen.

Gewohnheiten ändern

Eine ganz tolle Übung, um mehr Achtsamkeit in meinen Alltag zu bringen, war und ist immer noch folgende:

Ich habe mir jede Woche eine meiner Gewohnheiten ausgesucht, die ich bewusst geändert habe. Zunächst einmal für eine Woche. Wenn ich gemerkt habe, dass die Änderung mir gut getan hat, dann habe ich meine neue Routine weiter fortgeführt und praktiziere sie so wahrscheinlich auch noch bis heute. Dabei ist mir bewusst geworden, dass wir ganz viele Dinge in unserem Alltag verselbstständigen. Man denkt darüber oft nicht nach, aber selbst, dass wir uns die Zähne mit entweder nur der rechten oder nur der linken Hand putzen ist eine Gewohnheit, die wir ganz selbstverständlich machen.

Übrigens waren die Gewohnheiten, die ich geändert habe auch nicht immer „schlechte“ Angewohnheiten, die ich sowieso immer schon ändern wollte. Manchmal war es etwas ganz Banales. Die Übung hat mir aber dabei geholfen, immer mal wieder zu hinterfragen, was ich (ständig) mache. Ich bringe dadurch also auch heute noch mehr Achtsamkeit in meinen Alltag und befreie mich aus meinem „Autopiloten“.

Wenn du diese Übung auch mal ausprobieren möchtest, habe ich hier ein paar Anregungen, was du zum Beispiel mal ändern könntest:

  • Gehst du morgens nach dem Aufstehen direkt als erstes ans Handy? Versuche doch mal, mindestens für eine Woche erst nach dem Frühstück dein Handy in die Hand zu nehmen.
  • Vielleicht ist es für dich aber auch neu, sich morgens nach dem Aufstehen für eine Minute ans offene Fenster zu stellen, statt direkt ins Bad zu gehen? Auch das könnte eine neue Gewohnheit sein.
  • Oder einfach mal die Richtung deines Spazierwegs ändern. Statt links aus dem Haus zu gehen, kannst du rechts rum anfangen.

Wie gesagt, müssen das keine bedeutenden Sachen sein. Manchmal ist es sogar einfacher, sich zunächst etwas Banales rauszusuchen. Und wenn es dir gut tut, hast du gleich ein schönes, neues Ritual gefunden. Wenn nicht, dann lässt du es einfach wieder bleiben.

Diese Übung kann und sollte man immer mal wieder in den Alltag einbauen. So kann man ganz einfach mehr Bewusstsein schaffen und bleibt achtsamer.

Meditation

Wenn ich eins nicht gedacht hätte, dann, dass ich regelmäßiges Meditieren mal zu einem Ritual mache, es durchhalte und es mir gut tut. Doch so ist es tatsächlich. Ich meditiere mittlerweile fast jeden Morgen für mindestens eine Minute. Oft direkt nach dem Aufstehen oder mit einer Tasse Tee in meinem Sessel. Manchmal merke ich auch, dass ich Nachmittags eine kleine Auszeit brauche, wobei ich auch da öfters mal auf eine Meditation zurückgreife. Ab und zu meditiere ich auch abends zum einschlafen oder kurz vorher. Dies insbesondere dann, wenn ich wieder merke, dass ich unruhig bin und vielleicht nicht schlafen kann.

So komisch sich das auch anhört, aber meditieren kann echt schwierig sein, besonders am Anfang. Ich habe es schon so oft ausprobiert, nach einiger Zeit aber wieder sein gelassen. Jedoch merke ich immer wieder, dass es leichter wird, je öfter man es macht. Regelmäßigkeit ist wirklich das A und O.

Welche Meditationsmethode für einen am besten passt, muss man auch erstmal herausfinden. Mir fällt es zum Beispiel super schwer, ohne Anleitung zu meditieren, also einfach in die Stille herein. Zum Glück muss das aber auch nicht sein. Es gibt so viele Möglichkeiten geführte Meditationen zu machen. Ob auf Youtube, Spotify oder als App, da gibt es ganz schön viel Auswahl. Da muss man sich auch erstmal durchklicken und reinhören, um geeignete Sachen für sich zu finden. Ich persönlich mag den Meditationspodcast „Meditation für jeden Tag“ von Paulina Turm* sehr gerne. Ihre Stimme ist für mich sehr angenehm und sie behandelt in ihren Meditationen Themen, die mich sehr ansprechen. Ihr findet ihn auf Spotify. Außerdem benutze ich die App „7 Mind“*. Dort gibt es einzelne Meditationen, aber auch ganze Kurse, die ein bestimmtes Thema behandeln. Gesprochen werden diese von zwei unterschiedlichen Sprecher*innen.

Aber meditieren bedeutet nicht nur irgendwo zu sitzen und still zu sein (und irgendwem zuzuhören). Dies kann man auch beim Spazierengehen, in der Bahn oder am Schreibtisch im Büro machen. Meditieren ist quasi nichts anderes, als Bewusstsein für den jetzigen Moment zu schaffen und sich auf das zu konzentrieren, was gerade ist.

Fazit

Wie ihr seht, ist Achtsamkeit wirklich ein sehr breites Thema, wenn man bedenkt, dass allein dieser Beitrag nur ein paar kleine Aspekte abdeckt. Ich habe auf jeden Fall noch Lust, mich weiter damit zu beschäftigen. Und auch wenn ich merke, dass es mir manchmal, trotz meines Wissens und regelmäßiger Übung nicht immer leicht fällt, achtsam zu sein, bleibe ich trotzdem dran.

Achtsamkeit zu praktizieren mag am Anfang schwierig sein und aufwendig erscheinen, vielleicht auch langweilig. Aber es lohnt sich wirklich, um den ganzen Stress, den man oft mit sich rumträgt, zu reduzieren und mehr Energie für die wesentliche zu Dinge haben. Außerdem findet man so auch total viel über sich selbst heraus, was ich immer faszinierend und super schön finde.

Was sagt ihr zu dem Thema? Habt ihr euch damit schonmal beschäftigt? Wollt ihr mehr darüber lesen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Auf meinem Instagramprofil möchte ich euch ab jetzt auch häufiger an meinen Achtsamkeitspraktiken teilhaben lassen.

Alles Liebe, Eure Svea.

*unbezahlte Werbung.

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